Frühjahrsputz im Garten - aber Heckenschnitt nur bis zum 1. März

25.02.2021
von Max Messingfeld

Die Frühblüher sprießen, die Vögel zwitschern, die Temperaturen klettern langsam in den zweistelligen Bereich - es wird merklich Frühling. Und damit beginnt für viele Hobbygärtner die Gartenarbeit wieder. Bäume und Sträucher müssen zurück geschnitten werden, das erste Gemüse kann ausgesät werden, es wird gedüngt, gesetzt, gestutzt.


Es gibt viel zu tun, doch mit einer Gartenarbeit sollten Sie immer als erstes beginnen, denn wenn Sie hiermit zu lange warten, könnte ein Bußgeld drohen. Die Rede ist vom Heckenschnitt vor dem 1. März.

Warum eigentlich müssen Hecken bis zum 1. März geschnitten werden?

“Es ist verboten, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen […].”

So lautet §39, Abs. 5 des Bundesnaturschutzgesetzes. Aber warum diese Zeitangabe? Die Antwort gibt das BNatSchG gleich mit: "Es ist verboten, Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören" (§39, Abs. 1). Hecken bieten vielen Tieren wie Insekten oder heimischen Vögeln Lebensraum. Im Frühling nisten und brüten Vögel zum Beispiel in Hecken. Ein radikaler Heckenschnitt würde damit den Nistraum beeinträchtigen, wenn nicht sogar zerstören.

Und wenn ich trotzdem nach dem 1. März meine Hecke schneide?

In diesem Falle kann es teuer werden, denn es droht je nach Bundesland ein Bußgeld - und dieses kann bis zu 50.000€ kosten. Anders sieht es aus, wenn es sich bei dem Schnitt um einen Form- oder Pflegeschnitt handelt, Sie die Hecke also nur am äußeren Rand zurückschneiden und nicht in die Substanz eingreifen. Diese Maßnahmen sind auch während der Schutzzeit erlaubt. Dabei gilt immer: egal, ob Sie den Heckenschnitt in den letzten Februarwochen oder zwischendurch einen Form- und Pflegeschnitt machen, werfen Sie vor dem Schneiden immer einen Blick in die Hecke und überprüfen Sie, ob sich dort bereits Vögel niedergelassen haben.

Welches Equipment brauche ich für einen guten Heckenschnitt?

Um eine Hecke zu schneiden, benötigen Sie vor allem eine Heckenschere und je nach Heckenart Schutzbekleidung.

Neben den klassischen manuellen Heckenscheren gibt es noch benzinbetriebene Scheren sowie elektrische mit Kabel oder Akku. Jede Heckenschere hat ihre Vor- und Nachteile.

Die manuelle Heckenschere benötigt weder Benzin noch Strom. Sie wird durch reine Muskelkraft geführt. Bei großen oder langen Hecken kann die Arbeit dabei mitunter mühsam werden.


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Bild: Manuelle Heckenschere

Mit einer benzinbetriebenen Heckenschere sind Sie ähnlich wie bei der manuellen Schere auch mobil unterwegs. Ein Kabel wie bei der elektrischen Variante ist nicht nötig. Der Nachteil ist allerdings, dass Benzin-Heckenscheren sehr laut und nicht umweltfreundlich sind.

Elektrische Heckenscheren sind wesentlich leiser und umweltfreundlicher als die Benzin-Variante. Dafür ist ihr Bewegungsradius an die Länge des Stromkabels gebunden. Dieses liegt auch gerne mal im Weg und muss immer wieder aus dem Schnittbereich entfernt werden.

Eine Heckenschere mit Akku-Betrieb ist nach dem Laden sofort einsatzbereit. Der Vorteil ist, dass sie leicht und handlich sowie im Betrieb sehr leise ist. Ein wesentlicher Nachteil ist dagegen, dass der Akku meist nicht länger als eine Stunde hält. Danach muss die Schere wieder in die Ladestation.

Der Kauf einer Heckenschere hängt somit von verschiedenen Faktoren ab. Damit Sie sich für die richtige entscheiden, können Sie sich an ihrer eigenen Motivation und an der Größe ihrer Hecke orientieren. Als Faustregel gilt: Je größer die Hecke, desto größer und kraftvoller sollte die Heckenschere sein.

Neben der Heckenschere ist auch Schutzkleidung bei einigen Hecken ein Thema. Es gibt störrische und wehrhafte Hecken, die auch gerne mal beim Arbeiten Haut und Hände zerkratzen. Und es gibt giftige Hecken, zum Beispiel die giftige Thuja, die bei Hautkontakt Rötungen und Juckreiz auslösen kann.

Zum Schutz vor solchen Hecken empfehlen sich langärmelige Kleidung, Handschuhe und eine Schutzbrille. Bei der Arbeit mit einer elektrischen oder Akkubetriebenen Heckenschere sollten Sie zudem eine Schutzhose tragen.


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Bild: Schutzhandschuh

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Bild: Schutzbrille

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Bild: Sicherheitsstiefel